Mit dem Ausbau und der Begradigung der Bocholter Aa in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sowie Herstellung und Umbau von Staustufen, wurde insbesondere landwirtschaftlichen und hochwassertechnischen Anforderungen an das Hauptgewässer des südlichen Kreisgebietes Rechnung getragen.
Bereits in den 90er Jahren wurden jedoch erste gewässerstrukturelle Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung des Gewässers durchgeführt.
In den Jahren 2002 bis 2009 wurden dann mehrere technische Staustufen in der Bocholter Aa zurückgebaut, bzw. mit Umgehungsgerinnen versehen, sodass heute ein beträchtlicher Teil von rd. 20 km Gewässerstrecke zwischen Borken und Bocholt für die Fischfauna und die Gewässerorganismen wieder passierbar ist.
Im folgenden Stadtgebiet Bocholt ist mittel- bis langfristig die Herstellung der Durchgängigkeit für das Verteilerbauwerk Aa-See und die Stauanlage Mariengymnasium geplant.
Rund 500 m unterhalb der Staustufe Mariengymnasium befand sich die Stauanlage Schwanenmühle, eine Fischbauchklappe (ca. 50 cm Absturzhöhe) mit wasserstandsabhängiger Steuerung. Auch dieses Querbauwerk behinderte die Durchgängigkeit, wurde zurückgebaut und durch eine Blocksteinrampe ersetzt. Wieder einsetzbare Baustoffe wurden für den Unterbau der geplanten rauen Rampe weiterverwendet.
Die Sohl- und Böschungspflasterung wurden entfernt und durch porenoffene und besiedlungsfähige Steinschüttungen ersetzt, so dass zukünftig ein Stoffkreislauf zwischen den Umweltmedien möglich ist.
Der Rampenkörper besteht aus einer mehrlagigen Steinschüttung, deren Schichtstärke mindestens dem 2-fachen maximalen Steindurchmesser entspricht. Die Rauheit wurde durch große Störsteine erhöht. Durch eine kaskadenförmige Gestaltung wird nun die Passierbarkeit sichergestellt und das Niedrigwasser im Oberlauf stabilisiert. Sie dient ferner der Bereicherung der Strukturvielfalt. Im Rampeneinstieg sowie -ausstieg sichert eine Pfahlreihe den Baukörper vor Erosion.
Unterwasserseitig wurde eine Nachbettsicherung aus Wasserbausteinen geschüttet.
Die Böschung bedarf im gesamten Bereich der Rampe und des Nachbettes einer Sicherung mit Steinwurf bis über die Mittelwasserlinie. Die Steinschüttungen wurden mit Oberboden abgedeckt und durch Lebendverbau mit Stecklingsbesatz aus Erle (Alnus glutinosa) und Weide (Salix alba) nachhaltig gesichert. Das Umfeld sowie die Gewässerböschungen wurden mit standortheimischen Gehölzgruppen aufgewertet.
Das Projekt ”Sohlgleite Schwanenmühle”
wurde von folgenden Firmen unterstützt:
cosmoTEL IT GmbH Hamminkeln
Volksbank Bocholt eG Bocholt
Elektro Nienhaus GmbH Bocholt
Tenbeck Immobilien & Versicherungen Bocholt
ESB Entsorgungs- und Servicebetrieb Bocholt
enk druck&media GmbH Bocholt
Orthopädie – Schuhtechnik Kampshoff Bocholt
Fliesen Hüning OHG Bocholt
Hotel Kupferkanne Bocholt
St. Georgius-Apotheke Bocholt
Korhammer Design GmbH Bocholt
Effekt Grafik GmbH & Co. KG Bocholt